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Ateliers und Werkstätten

Frage ein­er Bürgerin/eines Bürgers
Ate­liers und Werk­stät­ten sind laut Mach­barkeitsstudie wesentlich­er Bestandteil des neuen Muse­ums, doch wie sieht das dies­bezügliche Konzept konkret aus? Was genau? Wo? Ziel­gruppe? Kosten­punkt für Struk­tur und Benutzer? Öff­nungszeit­en? Kurse? etc.

Feed­back des ExpertInnen-Teams
Ate­liers und Werk­stät­ten für Kün­st­lerIn­nen aber auch für Kinder, Jugendliche und für an Kun­st inter­essierte Erwach­sene sind Bestandteil der Pro­jek­tidee “Kun­st & Kul­tur-Are­al Klausen”. Im Rah­men der Studie wurde diese Pro­jek­tidee skizziert, grob dimen­sion­iert, eine Empfehlung für einen möglichen Stan­dort, eine Schätzung zu Per­son­al und Träger­schaft, sowie eine Berech­nung der Real­isierungskosten erarbeitet.

In der Pla­nungsphase 2, die (am 15. Novem­ber 2015) im Anschluss an das Beteili­gung­spro­jekt startet und im Früh­jahr 2016 abgeschlossen wer­den soll, wer­den diese konzeptuellen Bausteine (Dauer- und Wech­se­lausstel­lungskonzept, Pro­gram­m­mod­ule, Ziel­grup­pen, Ate­liers und Werk­stät­ten, Cafe, Shop, Raumpro­gramm etc.) weit­er entwick­elt, konkretisiert, aufeinan­der abges­timmt und im Rah­men der Kosten­rech­nung für den laufend­en Betrieb auch bez­if­fert werden.

Kein weiteres Museum mit zeitgenössischer Kunst

Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers:

Zeit­genös­sis­che Kun­st im Koester-Muse­um – ein vor­pro­gram­miert­er Flop!
Die kür­zlich veröf­fentlicht­en und außeror­dentlich niedri­gen Besucherzahlen des Museion in Bozen (trotz pro­fes­sioneller Führung von Letizia Ragaglia und trotz umfan­gre­ich­er Zusatzange­bote beson­ders für Fam­i­lien) beweisen, dass es in Südtirol keine weit­eren Museen mit zeit­genös­sis­ch­er Kun­st braucht, da das Pub­likum hier­für schlichtweg fehlt. Aus Fehlern ander­er sollte man lernen!!

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Die Pro­jek­tidee Klausen set­zt derzeit u.a. auf:

  • die Präsen­ta­tion eines Werkbe­standes aus dem Zeitraum Ende 19./Anfang bis Mitte 20. Jahrhun­dert, bedeutet Kun­st, die vor allem von kun­stungeübtem Pub­likum auf­grund meist konkreter Bild­in­halte sehr geschätzt wird,
  • ein Kura­toren­prinzip, heißt Kura­torIn­nen und Kün­st­lerIn­nen gestal­ten Wech­se­lausstel­lun­gen aus dem umfan­gre­ichen Sammlungspool,
  • zeit­genös­sis­che Kun­st­pro­duk­tio­nen in den zur Ver­fü­gung gestell­ten Ate­liers und Kun­stin­ter­ven­tio­nen im Stadtraum.

Zen­trales Anliegen ist dabei immer, das Poten­tial Klausens — eine his­torische Kün­stler­stadt zu sein — aktiv aufzu­greifen und glaub­würdig in der Gegen­wart zu ver­ankern. Die Gast­fre­und­schaft und Wertschätzung der Klaus­ner Bürg­erIn­nen gegenüber den ein­ge­lade­nen Kün­st­lerIn­nen ist in diesem Zusam­men­hang wichtige Voraus­set­zung, um den BesucherIn­nen, den Kün­st­lerIn­nen, den Geldge­bern auch abseits lock­ender Wer­be­prospek­te glaub­haft zu ver­mit­teln tat­säch­lich auch eine kunst‑, kul­tur- und weltof­fene Stadt zu sein.

Berechnung der laufenden Kosten

Frage/Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers:

Ich bedanke mich für die Möglichkeit offen und trans­par­ent über die Mach­barkeit des Kul­tur­pro­jek­ts disku­tieren zu können!

Aus den Beiträ­gen von Experten, Strate­gen, Kün­stler und Per­so­n­en, die sich in der Szene sich­er bess­er ausken­nen, ent­nehme ich: keine hal­ben Sachen! Nur ein sicht­bar­er, attrak­tiv­er Neubau zieht Besuch­er und Kün­stler an. Diesen Über­legun­gen kann ich fol­gen und führen mich im näch­sten Schritt zu ein­er Gro­brech­nung und Fra­gen zu den Folgekosten:

Als Summe der Spe­sen für Per­son­al, Mar­ket­ing, Instand­hal­tung, Sicher­heit, Ver­wal­tung und Steuern komme ich grob gerech­net auf Eur 2 Mio an jährlichen Kosten. Im Köster­mu­se­um wer­den 50.000 Besuch­er und Gön­ner erwartet. Das Museion in Bozen kommt lt deren Home­page bei 50.000 Besuch­er und namhaften Spon­soren auf ca Eur 300.000 Ein­nah­men pro Jahr.

Stelle mir nun diese Fra­gen und hoffe die Experten kön­nen hier eine Antwort geben:

  1. Liege ich mit den Eur 2 Mio an jährlichen Kosten und Eur 300.000 Ein­nah­men aus Spon­soren und Ein­trit­ten falsch?
  2. Woher kom­men die fehlen­den Eur 1,7 Mio (85% der Kosten) pro Jahr?
  3. Falls die Ver­lust­beiträge vom Land kom­men. Was passiert wenn das Land diese in Zukun­ft kürzen sollte?

Beste Grüße,
Dr. Alexan­der Schrott

 

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Aktuell ist ein Tan­dem-Mod­ell zwis­chen Lan­desmu­se­um Südtirol und Stadt­mu­se­um Klausen angedacht, das von diesen zen­tralen Part­nern in Hin­sicht Errich­tung, Bespielung und Betrieb getra­gen wird. Im Rah­men der Studie wurde ver­sucht, zunächst vor allem die Vorteile des Pro­jek­ts für die bei­den Part­ner zu skizzieren und glaub­würdig zu ver­mit­teln, dass dieses zweifel­sohne ambi­tion­ierte Vorhaben von lan­desweit­em Inter­esse ist und deshalb auch jede Unter­stützung seit­ens der Lan­despoli­tik braucht und verdient.

Das Muse­um­spro­jekt ist in der Studie von 2013 mit 6,5 Stellen + Auf­sicht, Reini­gung, Haustech­nik, tem­porären Pro­jek­t­mi­tar­beit­ern und Hil­f­skräften (vgl. Studie S. 39/40) angedacht, bedeutet grob EUR 450.000 Per­son­alkosten. Die Führung des Haus­es (Haustech­nik, San­itäre etc.) ist zum aktuellen Zeit­punkt nicht ser­iös zu bez­if­fern, weil diese vom Baupro­jekt (Alt­bau, Neubau, Dimen­sion etc.) abhängt. Für das jährliche Ausstellungs‑, Ate­lier- und Ver­anstal­tung­spro­gramm kann als grobe Basis eine Summe ab EUR 400.000 ange­set­zt werden.

Die erwirtschafteten Eigen­mit­tel des Pro­jek­ts set­zen sich aus Ein­tritts­geldern, Mieten, Verkauf­serträ­gen Shop und einge­wor­bene Spon­soren­gelder zusammen.

Eine verbindliche finanzielle Unter­stützung des Pro­jek­ts seit­ens des Lan­des Südtirol ist sicher­lich unab­d­ing­bare Voraus­set­zung für eine Realisierung.

Nutzung des alte Gerichtsgebäudes und Belebung der Geschäftstätigkeit

Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers

Die Chan­cen, in unserem schö­nen Städtchen Klausen, ein Lan­desmu­se­um zu erricht­en, muss man auss­chöpfen, ver­tiefen  und soll­ten nicht von vorn­here­in bei Seite gestellt wer­den. Über den Stan­dort kann natür­lich disku­tiert werden.

Mein­er Mei­n­ung nach wäre für ein Lan­desmu­se­um das alte Gerichts­ge­bäude am besten geeignet und das aus fol­gen­den Gründen:

  1. Klausen hat eine ein­ma­lige urban­is­tis­che Sit­u­a­tion da an allen Enden der Stadt ein Park­platz ist. ( Mark­t­platz am Wes­t­ende der Stadt, Schin­der­gries am Ostende, Tinne-Puch­er am Nor­dende und Feuer­wehrhalle- Fried­hof am Südende der Stadt.
  2. Wir haben das Glück einen Zug­bahn­hof und die „Auto­bah­naus­fahrt Klausen“ zu besitzen.

Mit diesen guten Voraus­set­zun­gen, sollte das neue Muse­um direkt in der Mitte der Stadt errichtet wer­den. Alle Besuch­er müssten somit durch die schöne Stadt hin­durch wan­dern, kön­nten dabei auch noch sämtliche andere Sehenswürdigkeit­en bewun­dern, bis sie an das Hauptziel  “Lan­desmu­se­um“ gelan­gen. Auf dem Rück­weg kön­nten anschließend noch ver­schiedene Einkäufe getätigt werden.

Wir wür­den somit wertvolle Park­plätze beibehal­ten und sicher­lich Geld sparen.

Der Umbau und Ver­größerung in Rich­tung Eisack, des besagten Gebäudes, kön­nte durch einen Ideen­wet­tbe­werb ver­schieden­er Architek­ten unter­stütz werden.

Des Weit­eren möchte ich einen zweit­en Vorschlag bezüglich der Geschäft­stätigkeit anbrin­gen, denn wir müssen Klausen gle­ichzeit­ig auch als Wirtschaftsstadt auf Vor­der­mann bringen.

Per­sön­lich bin ich der Mei­n­ung, dass wir ver­suchen müssen alle, aber wirk­lich ALLE „Waren Tabellen“ wieder in die Stadt zurück zu bekom­men. Denn banal gesagt ist es z.B. nicht ein­mal mehr möglich einen Nagel zu erhal­ten, weshalb man natür­lich dahin auswe­icht wo man alles bekommt. Ein Grundle­gen­der Fehler dafür war mein­er Mei­n­ung nach sicher­lich die „weichen Geschäft­stätigkeit­en“ von der Stadt zu ver­ban­nen und ins GEPA Cen­ter zu verschieben.

Klausen als eine einzige Einkauf­sstraße vom Gemein­de­haus bis zum Post­platz, eventuell auch als über­dachte Einkauf­sstraße umzugestal­ten, kön­nte ich mir im genossen­schaftlichen Rah­men sehr gut vorstellen.

Der wichtig­ste Schritt dazu, die Grün­dung ein­er Genossen­schaft (WGK), wurde ja schon vollzogen.

Mit meinem weit­eren Vorschlag möchte ich den Ver­ant­wortlichen der WGK nicht zu nahe treten, aber ich glaube, dass fol­gende Umstruk­turierung in Klausen gut funktioniert:

Die WGK mietet alle leeren Geschäft­sräum­lichkeit­en in Klausen an. Es kön­nten auch beste­hende Geschäfte zusät­zlich angemietet wer­den, sofern die jet­zi­gen Besitzer dies wün­schen würden.

Somit kön­nte ein Gesamtkonzept über die Einkauf­sstraße Klausen erstellt wer­den und alle Waren Tabellen strate­gisch posi­tion­iert werden.

Für die angemieteten Geschäft­slokale müsste natür­lich Per­son­al (Verkäufer/innen ) als Angestellte der WGK eingestellt wer­den. Des Weit­eren bestünde die Möglichkeit, soll­ten beste­hende Betreiber eines Geschäftes dies wün­schen, als Angestellte der WGK zu arbeit­en und Ihr Geschäft dafür an diese zu vermieten.

Ein solch­es Genossen­schaftsmod­ell würde in Klausen sich­er gut funk­tion­ieren, denn aus per­sön­lich­er Erfahrung kann ich sagen, dass wir in der Land­wirtschaft die let­zten Jahrzehnte nur durch das Sys­tem „Genossen­schaft“ über­leben konnten.

Mit genossen­schaftlichen Grüßen
Johann Gasser
Ober­gost­ner Pardell

Feed­back der ExpertInnen

Es ist richtig, dass der Fakt „Stan­dort eines Lan­desmu­se­ums zu sein“ für die jew­eilige Gemeinde eine große Chance für die ver­schiede­nen Belange des Stadtlebens bedeutet: Geschäft­slokale, Immo­bilien wer­den aufgew­ertet, die Gast­wirtschaft und Hotel­lerie wird belebt, das Besucher­in­ter­esse an der Stadt steigt etc..

Der Wun­sch nach einem Fre­quenzbringer und die damit ver­bun­dene Bele­bung der Stadt spricht zum aktuellen Wis­sens­stand für die Posi­tion­ierung des Pro­jek­ts im his­torischem Stadtkern.

In der ab 15.11.2015 star­tenden Pro­jek­t­phase 2 wird die Frage des Stan­dortes ver­tiefend und vor dem Hin­ter­grund neu hinzugekommen­er Erken­nt­nisse disku­tiert wer­den. Bis dato sind das „Alte Gericht“, das Kapuzinerareal, der ehe­ma­lige „Gasthof Engl“ und der Schin­der­gries feste Bestandteile dieser Prüfung.

Liebe Klausnerinnen und Klausner

Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers

Liebe Klaus­ner­in­nen und Klausner,

habt es mir nicht für übel, dass ich, Sonya Hofer, selb­stver­ständlich eine glühende Befür­wor­terin des neu zu errich­t­en­den Muse­um­spro­jek­tes bin. Es wäre wohl wider­sin­nig, wenn ich als Kün­st­lerin und langjährige Kun­sterzieherin dage­gen wäre!!!

Zusam­men mit Les­ley de Vries habe ich mein Leben der Kun­st gewid­met und damit die Idee der Kün­stler­stadt in die Gegen­wart getra­gen. Mit uns alle jene, Frauen und Män­ner, die sich aktiv für Klausen in allen Bere­ichen, wie Wirtschaft, Kun­st und Kul­tur, Brauch­tum und Tra­di­tion einge­set­zt haben. Insofern ist Klausen immer noch ein „ Biotop für Menschen“.

In den let­zten Jahrzehn­ten ist eine großar­tige Vorar­beit geleis­tet, ja, ein frucht­bares Ter­rain für die Konkretisierung des nun gereiften Ansin­nens der Kün­stler­stadt geschaf­fen wor­den, um mit ein­er mod­er­nen Struk­tur, dem Kun­st & Kul­tur­areal Klausen, der Stadt ein neues Gesicht zu ver­lei­hen, neue Impulse zu geben.

Klausen iden­ti­fiziert sich, so meine ich, mit dem Begriff „Kün­stler­stadt“. Er ist sozusagen zu unserem Marken­ze­ichen gewor­den. Er wird medi­al für die ver­schieden­sten Ver­anstal­tun­gen genutzt, er ist ein gängiger Begriff in Pub­lika­tio­nen, die die Stadt Klausen beschreiben.

Klingt doch alle­mal gut, oder? Man gibt sich damit das Image des Noblen, Fan­tasie- und Unternehmungs­freudi­gen, kurz ein­er welt­män­nisch offe­nen Gesin­nung. Ja, da schwingt doch tat­säch­lich noch jenes Gefühl mit, als Klausen einen Hauch von „großer Welt“ abbekom­men hat als „Mek­ka der Kün­stler“ zur Jahrhun­der­twende vom 19. ins 20 Jh.. Diese glo­r­re­iche Zeit ist nun doch eine Weile her und der Glanz dro­ht zu verblassen…

… denn, was sagen wir einem Touris­ten, der nach den Kunst­werken, den Zeug­nis­sen, den Hin­ter­lassen­schaften, den Kün­stler­stuben jen­er Epoche, den heuti­gen Kün­stlern, den Kün­stler­ate­liers fragt?

… ver­loren, ver­schollen, das war ein­mal? Alles Geschichte … ja, da und dort nachzulesen!

Liebe Klaus­ner­in­nen und Klaus­ner, jet­zt bietet sich uns die ein­ma­lige Chance einen Teil aus dem Kun­stschatz jen­er Zeit zurück zu gewin­nen und zwar das Werk von Alexan­der Koester, dem wichtig­sten Expo­nen­ten der Klaus­ner Kün­stlerkolonie: er wird Wahlk­laus­ner, heiratet Isabel­la Kan­ti­ol­er, die Tochter des leg­endären „Lam­plwirts“, baut sich hier Heim und Ate­lier, das Haus Moralt, legt einen Enten­te­ich an, so wie Mon­et seinen berühmten Seerosen­te­ich … ja, ist das nicht DIE Sto­ry??? Da muss es wohl doch bei uns klin­geln!!! Das ist die Chance, die wir uns nicht ent­ge­hen lassen dürfen!!!

Aber nicht genug, Koester hat sein Hauptwerk in den 20 Jahren seines Aufen­thalts in Klausen geschaf­fen und zwar Werke, die bis heute inter­na­tion­al quotiert sind.

Nur“ Koester, ist Koester attrak­tiv genug? werde ich von Leuten gefragt. Nicht „nur“ Koester, son­dern Bilder, aus den im Lande befind­lichen Samm­lun­gen aus der Zeit um die Jahrhun­der­twende wür­den dazu kom­men. Damit kön­nte in Klausen eine Lücke in der Muse­um­s­land­schaft Südtirols geschlossen wer­den. Klausen erhält damit die Chance und Auf­gabe, Koesters Werk in der heuti­gen Zeit neu zu positionieren.

Als nun­mehr reife Kün­st­lerin möchte ich aus Erfahrung in aller Demut sagen: ein Leben reicht meist nicht aus um ein gültiges Werk zu hin­ter­lassen. So leicht ist das nicht! Deshalb würdi­gen wir das kün­st­lerische Werk Koesters, es hat Qual­ität!!! Der Zeit­geschmack ist Mod­en unter­wor­fen, Qual­ität bleibt und man kann darauf auf­bauen. Wir haben damit eine Grund­lage, eine hier gewach­sene Kun­st, von unser­er Land­schaft, unseren Men­schen inspiri­erte Kunst

Koester im Span­nungfeld zwis­chen His­to­rie und Mod­erne: diese Idee muss auch durch das äußere Erschei­n­ungs­bild des Gebäudes Sicht­barkeit erlan­gen, das bewußt als Gegen­satz zum his­torischen Stadtk­ern geset­zt wird.

Seien wir mutig!

Sonya Hofer

 

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Authen­tiz­ität ist ein zen­traler Schlüs­sel­be­griff im Pro­jekt Klausen: Wo wenn nicht in Klausen sollte der Samm­lungs­be­stand Alexan­der Koesters gezeigt wer­den? Der Stiftungsvertreter Dr. Michael Kohler beze­ich­net Klausen wohl zu Recht als die „logis­che Heimat“ der Kunst­werke. Wo wenn nicht in Klausen sollte die Samm­lung Siegfried Unter­berg­er und der äußerst umfan­gre­iche Bestand weit­er­er Kunst­werke dieser Epoche in Lan­des­be­sitz gezeigt wer­den – die Kom­bi­na­tion der Werke wür­den sich aufs Beste ergänzen und bere­ich­ern. In welch­er Stadt Südtirols soll­ten Kün­st­lerIn­nen ähn­lich willkom­men sein wie in der als Kün­stler­stadt geprägten und bekan­nten Stadt Klausen?

Touris­tis­che Wer­ber suchen oft lange und tief nach ver­mark­t­baren Wurzeln und Alle­in­stel­lungsmerk­malen für Dör­fer, Städte und Regio­nen. Authen­tiz­ität erweist sich dabei als wesentlich­er Schlüs­sel­be­griff. Klausen trägt diese Geschichte und Authen­tiz­ität bere­its in sich – eine sehr beson­dere Sit­u­a­tion und eine sehr große Chance für Klausen.

Symbiose Stadtmuseum – Koester-Museum?

Frage/Beitrag ein­er Bürgerin/eine Bürgers

In der Dauer­ausstel­lung des aktuellen Stadt­mu­se­ums sind aus rein platztech­nis­chen Grün­den neben dem Lore­toschatz auss­chließlich Werke der Klaus­ner Kün­stlerkolonie aus­gestellt, die laut Mach­barkeit­studie 2013 (S. 34) ins neue Muse­um wech­seln sollen, während der umfan­gre­iche Lore­toschatz in der winzi­gen Lore­to-Kapelle neu insze­niert wer­den soll. Dies würde de fac­to eine Schließung des Stadt­mu­se­ums bedeuten.

Die iden­titätss­tif­tende Funk­tion eines Stadt­mu­se­ums ist evi­dent. Daher ist eine Schließung des Stadt­mu­se­ums völ­lig unver­ständlich. Vielmehr ist im Zuge des geplanten Koester-Muse­ums (Kün­stlerkolonie), das über bemerkenswerte Raumka­paz­itäten ver­fü­gen wird, ein Aus­bau und eine Neukonzep­tion­ierung des Stadt­mu­se­ums wünschenswert.

Die Zeit der Kün­stlerkolonie ist nur ein mar­ginaler und keineswegs repräsen­ta­tiv­er Teil der über­aus wech­selvollen Geschichte unser­er Stadt: Besiedelungs­geschichte (archäol­o­gis­che Funde wie jung­steinzeitliche Pfeil­spitzen, früh­mit­te­lal­ter­lich­er Gold­schmuck etc.), Säben als Bischof­s­sitz, die Stadt­grün­dung und ‑entwick­lung, Geschichte der Wirtshäuser, der Handw­erk­er und Zün­fte, die Ital­ien­reise von Albrecht Dür­er, die Geschichte um die Hut­ter­er, um die Fam­i­lie Jen­ner und das Berg­w­erk, um Joseph Anton von Per­lath, um Pater Joachim Hasp­inger, die Gröd­ner Bahn, Über­schwem­mungen, Brände, Epi­demien, Hin­rich­tun­gen, etc. etc.

Die wis­senschaftliche Auf- und Bear­beitung und die adäquate Präsen­ta­tion und Insze­nierung der Stadt­geschichte im Rah­men eines neuen Stadt­mu­se­ums inkl. Abteilung Kün­stlerkolonie mit Schw­er­punkt Alexan­der Koester – also eine gewinnbrin­gende Sym­biose aus Stadt­mu­se­um und Koester-Muse­um – ist gefordert. Denn wir alle sind Summe unser­er Ver­gan­gen­heit. Nur wer Geschichte ken­nt, kann Zukun­ft prägen.

 

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Die Geschichte Klausens bietet unwider­sprochen unzäh­lige Facetten mehr als die Zeit der Kün­stlerkolonie. Ein Stadt­mu­se­um, das die Geschichte Klausens von der Stadt­grün­dung bis zum Heute erzählt und einen entsprechen­den Objek­tbe­stand auf­baut wäre für die Klaus­ner­In­nen unbe­strit­ten ein wertvoller und iden­titätss­tif­ten­der Begeg­nung­sort mit der eige­nen Geschichte. Auch die Kunst­werke Alexan­der Koesters ließen sich gut in diesen stadthis­torischen Par­cours einreihen.

Die Auf­gaben­stel­lung für die Studie war es zu prüfen, inwieweit das Stiftungs­geschenk für Klausen eine Chance zur Bele­bung und Aktivierung des zen­tralen Stad­traumes sein kann. Gle­ichzeit­ig war dem Anliegen der Stiftung nachzuge­hen, die Samm­lung Alexan­der Koester in einen entsprechen­den kun­sthis­torischen Kon­text zu set­zen und nach Möglichkeit sog­ar eine Forschungsstelle zum Werk Alexan­der Koesters und sein­er Wegge­fährten zu schaffen.

Dabei zeigte sich, dass nur durch die Anre­icherung der Stiftungssamm­lung mit dem umfan­gre­ichen und bedeu­ten­den Werkbe­stand des Lan­des Südtirol – und die auf diesem Weg erre­ich­bare Kom­plet­tierung der Rei­he von kun­sthis­torischen Lan­desmuseen (durch die Präsen­ta­tion dieser bish­er öffentlich nicht angemessen repräsen­tierten Kun­stepoche in Klausen) – es gelin­gen kann, jenes „lan­desweite Inter­esse“ zu weck­en, das die Pro­jekt-Real­isierung erfordert und über­haupt erst möglich macht.

Das Ziel ist – und das ist u.a. Teil der Konzept­phase 2 – die Stadt­geschichte Klausens in dieses neue Konzept mit einzuweben inkl. ihrer kultur‑, kun­st- und bauhis­torischen Schätze: Kapuzin­erk­loster mit Lore­toschatz, Bischof­s­sitz und Kloster Säben, Wirtshäuser der Kün­stlerkolonie, die Ital­ien­reise Albrecht Dür­ers etc..

Eine tolle Gelegenheit für Klausen

Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers

Die Möglichkeit, dass in Klausen ein Kun­st- und Kul­tur­areal mit inter­na­tionaler Strahlkraft entste­ht, halte ich für eine außeror­dentliche Gele­gen­heit für unser kleines Städtchen. Es mag sein, das die geschätzten Real­isierungskosten abschreck­end sind, trotz­dem sollte sich die Diskus­sion nicht alleine auf die Kosten­frage und die Stan­dort­frage festfahren.

Fakt ist, dass Klausen durch äußere Fak­toren in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten deut­lich an Bedeu­tung ver­loren hat und erst langsam wieder aus dem Dorn­röschen­schlaf erwacht.

Durch das Kun­st- und Kul­tur­areal kön­nte eine neue Dynamik entste­hen, die nicht nur einen touris­tis­chen und wirtschaftlichen Auf­schwung für Klausen und Umge­bung in Gang set­zt, son­dern kön­nte auch eine Ini­tialzün­dung für ein junges und mod­ernes Klausen sein.

Die Entste­hung von neuen Arbeit­splätzen für junge Leute, die Ansiedelung neuer und junger Betriebe, neue Möglichkeit­en der Freizeit­gestal­tung, ein zusät­zlich­es Kul­tur­ange­bot und inter­na­tionales Pub­likum sind Fak­toren die Begehrlichkeit für eine Ortschaft schaf­fen. Sowohl für Ein­heimis­che als auch für Gäste.

Markus Trock­er
Feed­back aus dem ExpertInnen-Team
Das Pro­jekt Kun­st & Kul­tur-Are­al zielt darauf ab, Klausen in viel­er­lei Hin­sicht zu ver­jün­gen. Das Poten­zial dafür ist – wie die Mach­barkeitsstudie 2013 gezeigt hat – auf vielfach­er Ebene gegeben.
Das Kun­st & Kul­tur-Are­al kann hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten:

  1. durch ein spartenüber­greifend­es und bre­ites Kul­turver­anstal­tung­spro­gramm, das unter­schiedliche Ziel­grup­pen anspricht,
  2. durch pro­fes­sionelle Muse­ums- und Kulturvermittlungsarbeit,
  3. durch eine weltof­fene und fördernde Hal­tung gegenüber Kun­st und Kultur,
  4. durch das Ange­bot von Ate­liers für zeit­genös­sis­che Kunstproduktionen,
  5. durch offen­sives Net­zw­erken mit über­re­gionalen Part­nern aus der Museums‑, Kunst‑, Kul­tur- und Architekturszene,
  6. durch einen zeit­genös­sis­chen Kul­tur­bau zur Sicht­bar­ma­chung der Insti­tu­tion aber auch zur Bewer­bung der touris­tis­chen Des­ti­na­tion Klausen.

Holt endlich die Künstler wieder nach Klausen!

Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers

Holt endlich die Kün­stler wieder nach Klausen! 
Relaunch ein­er Kreativstadt!

Was müssen das für grandiose Zeit­en gewe­sen sein, als Klausen auf der Land­karte der Kün­stler präsent war? Als in der Stadt gelebt, gear­beit­et und gefeiert wurde. Wer ken­nt sie nicht, die unzäh­li­gen Zeich­nun­gen, Stiche, Bilder die Klausen in die Welt tru­gen, und die in die Kun­st­geschichte Ein­gang fan­den, Dür­ers Neme­sis, Koesters Gemälde.

Warum sollte dieses Phänomen nicht auch in unser­er Zeit möglich sein?

Es gibt genü­gend Beispiele ver­gle­ich­bar­er Reaktivierungen:

Zuerst kom­men die Kün­stler und arbeit­en in den Ate­liers, gefol­gt von Gale­rien und Ausstel­lungsräu­men. Der näch­ste Schritt sind Design­er und Architek­ten, im Schlepp­tau Cafès und Bou­tiquen. Das Vier­tel boomt, die Kün­stler ziehen weit­er, neue Kreative kom­men, dieser Aus­tausch hält es lebendig. Gen­tri­fizierung, zeit­genös­sis­che Kultur als Wirtschafts­fak­tor ist längst schon kein Geheimtipp mehr.

Von New Yorks Soho, dem Berlin­er „Kreuzkölln“ zum Münch­n­er Kun­st­park Ost das­selbe Bild unzäh­lige Male durchex­erziert und zum For­mat geworden.

Und jet­zt bitte sage kein­er man kann das nicht vergleichen…wieviele Klaus­ner benutzen anstatt des Wählscheiben­fest­net­ztele­fons das­selbe I‑phone und Tablet wie auch bour­geoise Großs­tadt­bo­hemiens? Da scheut nie­mand den Ver­gle­ich, „das kön­nen wir auch, wir sind doch nicht von gestern!“. Prov­inz gibt es nicht mehr, wenn dann nur in den Köpfen…

Was haben wir?

Alexan­der Koesters Werke als Aus­gangspunkt, gute Erre­ich­barkeit aus allen Him­mel­srich­tun­gen, und eine Geschichte, die verpflichtet. Zudem Sonne, Land­schaft, Wein und gutes Essen.

Und im besten Falle den gemein­samen Wille, es dahin zu schaffen!

Was brauchen wir?

Tolle Ate­liers und Arbeits­be­din­gun­gen für Kün­stler, Ausstel­lungsräume, eine gute Infra­struk­tur für Kreativschaf­fende, und das Aller­wichtig­ste: Fachkräftige, aufgeschlossene Köpfe die den Laden schmeißen!

Neubau? Ja!

Kün­stler sind auch Einzelfir­men, ambi­tion­iert und leis­tung­sori­en­tiert. Nos­tal­gie und verträumtes Dahin­werkeln sind Klis­chees, fern von der Künstlerrealität.

Kein­er Tis­chlerei würde man ein konkur­ren­zfähiges Arbeit­en und sich Präsen­tieren in alten Gemäuern zumuten, eher wohl doch die high-end Produktionshalle.

Bei der Real­isierung eines grossen Traums kann nicht der erste Schritt ein Kom­pro­miss sein.

Peter Senon­er

01.11.2015

 

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Klausen bringt tat­säch­lich sehr gute Voraus­set­zun­gen für das im State­ment geschilderte, inspiri­erende Zukun­ftsszenario von Klausen mit.

Das angedachte Kun­st & Kul­tur-Are­al kann im Fall sein­er Real­isierung der beschriebene Aus­gangspunkt und Impuls­ge­ber für eine sehr lebendi­ge Kul­turszene in Klausen sein. Es entste­hen einan­der befruch­t­ende Verbindun­gen zwis­chen einem anspruchsvollen, spartenüber­greifen­d­em Kul­tur­ange­bot, flex­i­blem Rau­mange­bot, gut aus­ges­tat­teten Ate­liers und ansprechen­den Rah­menbe­din­gun­gen für die Kun­st­pro­duk­tion. Kun­stof­fene und exper­i­men­tier­freudi­ge Handw­erks­be­triebe, Beruf­s­grup­pen aus kreativ­en und gestal­ter­ischen Bere­ichen, Gale­rien und Kun­sthändler, eine weltof­fene Bürg­erIn­nen­schaft etc. ver­voll­ständi­gen das Zukunftsbild.

Einmalige Chance, die wir nur alle 30 Jahre bekommen

Beitrag eines Bürgers/einer Bürgerin

Ich bin der Mei­n­ung das Kun­st- und Kul­tur­areal Klausen ist eine ein­ma­lige Chance, die wir nur alle 30 Jahre bekommen.

Auch wird dieses Muse­um auch zum Teil von extern finanziert und das heißt Wertschöp­fung, die anson­sten irgend­wo anders in Südtirol aus­gegeben wird, kommt nach Klausen. Das Muse­um wird unmit­tel­bar (Muse­um) und mit­tel­bar (Dienstleister/Gastronomie/Kaufleute) neue Arbeit­splätze schaf­fen, die Liegen­schaften in Klausen wer­den an Wert gewin­nen (über Nacht, sprich nach der Eröff­nung) und das Pro­fil der Stadt als Kün­stler­städtchen wird geschärft.

Über den Stan­dort und Neu- oder Alt­bau kann ich nicht entschei­den, dass müssen Architek­ten bzw. die Muse­ums­be­treiber wis­sen. Eine Land­marke (Neubau) kön­nte aber dur­chaus inter­es­sant sein.

Wil­helm Obwexer

 

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Viele Beispiele von Kul­turneubaut­en weltweit zeigen, dass die Bedenken bezüglich hoher Investi­tio­nen für Kul­tur­baut­en eine gerecht­fer­tigte Sorge ist und essen­tieller Teil des Umset­zungs- und Iden­ti­fika­tion­sprozess­es ein­er Stadt bzw. Gemein­schaft, die ein solch­es Pro­jekt in Angriff nimmt.

Zusät­zlich ist es so, dass Kul­tur­baut­en immer Ein­fluss auf das Stadt­ge­füge nehmen (müssen) und den Blick auf die Stadt verän­dern. Auch das kann verunsichern.

Gle­ichzeit­ig gilt:

  • Kul­tur­baut­en stellen eine spezielle Kraft für die Stadt und die umliegende Region dar, lösen Emo­tio­nen aus, erzeu­gen Bindun­gen und sind somit starke Iden­ti­fika­tion­sträger. Im Vor­feld oft kri­tis­che Bürg­erIn­nen ste­hen nach Fer­tig­stel­lung mit großem Stolz hin­ter „ihrem Kulturbau“.
  • Kul­tur­baut­en sprechen Architektur‑, Kul­tur- und Kun­stin­ter­essierte an und üben eine beträchtliche Anziehungskraft auf touris­tis­ches Pub­likum aus.
  • Die Anwe­sen­heit und Ansiedelung von Kün­st­lerIn­nen wertet Städte und Stadt­teile auf und machen sie für neue Bevölkerungs­grup­pen, neue Wirtschaft­szweige (Handw­erk, Gale­rien, Kreativ-Wirtschaft etc.) attrak­tiv. Dieses Phänomen eines soziokul­turellen Struk­tur­wan­dels ist unter dem Fach­be­griff „Gen­tri­fi­ca­tion“ bekan­nt und wird vor allem in benachteiligten Regio­nen und Großs­tadtvierteln beobachtet, die durch entsprechende Pro­jek­te ganz neue, nach­haltige Attrak­tiv­ität gewinnen.

Sich­er ist, dass ein Kul­tur­bau nur ein Teil ein­er Gesamt­strate­gie sein kann und nicht alle Prob­leme ein­er Stadt im Allein­gang zu lösen ver­mag. Im Fall von Klausen ist sicher­lich auf Zuschnitt und eine gewisse Maßstäblichkeit zu acht­en — trotz­dem kön­nen erfol­gre­iche Großpro­jek­te wie z.B. das „Kul­turhuset“ in Stock­holm, das Paul-Klee-Zen­trum in Bern, die „Zeche Zol­lvere­in“ im Ruhrge­bi­et die Über­legun­gen für Klausen inspiri­eren. Sie zeigen, wie lohnend Kul­tur­pro­jek­te, wie das nun in Klausen über­legte, sein können.

Finanzierungsmodell “Artbonus”

Frage/Beitrag ein­er Bürgerin/eines Bürgers

Es heißt, die Finanzierung soll auch durch Spon­soren-Gelder aufge­bracht wer­den. In dem Zusam­men­hang wird von einem Mod­ell „Art­bonus“ gesprochen. Was stellt man sich darunter vor?

Feed­back aus dem ExpertInnen-Team

Ja, für die Finanzierung des Pro­jek­tes wer­den mehrere Stand­beine erforder­lich sein . So auch Beiträge, die von Spon­soren geleis­tet werden.

Für diese Gruppe der wirtschaft­streiben­den Unter­stützerIn­nen ist der Art­bonus ohne Zweifel ein steuer­lich inter­es­santes Mod­ell. Laut Auskun­ft der Wirtschaftsgenossen­schaft Klausen kann man sich die Anwen­dung des Art­bonus so vorstellen:

Ein Unternehmen spendet einen Betrag.  Von diesem Beitrag kann das Unternehmen 65 % (sofern die Spende im Jahr 2015 erfol­gt bzw. 50 % sofern im Jahr 2016), direkt, aufgeteilt in 3 Jahres­rat­en, von der Einkom­menss­teuer abziehen.

Die Spende darf max­i­mal 0,5 % des Jahre­sum­satzes des Betriebes aus­machen. Bei zum Beispiel 500.000,0 0 Jahre­sum­satz sind das 2.500,00 EUR.

Am Ende gibt das Unternehmen also 100 % und bekommt 65 % bzw. 50 % wieder zurück. Die Net­to­belas­tung für das Unternehmen beläuft sich somit auf 35 % bzw. 50 % des gespendete Betrags.

Übri­gens: Auch Pri­vat­per­so­n­en und Vere­ine kön­nen spenden und die entsprechende Steuergutschrift in Anspruch nehmen.