Die Analysen und Prüfungen der Machbarkeitsstudie ergeben, dass die Zielsetzungen des Projektes erreicht werden können. Dies erfordert allerdings eine geeignete Umsetzung der Konzeptionspunkte.
Für den Standort des Projektes bedeutet dies:
- Entsprechende Dimensionierung, um 1) das große Konvolut von Kunstwerken dieser Epoche aus öffentlichen und privaten Südtiroler Sammlungen entsprechend beherbergen und zeigen zu können, 2) um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dauerausstellungs- und Wechselausstellungsfläche zu gewährleisten, 3) um mittels eines attraktiven Atelier-und Kunstproduktionsangebots junge KünstlerInnen und KuratorInnen nach Klausen einzuladen, 4) um den Bedürfnissen der Zielgruppe Kinder, junge Menschen und Familien entsprechende Raum- und Programmangebote machen zu können (Werkstätten, Hands-on-Bereiche, Kreativräume etc.)
- Raumhöhen, Flexibilität – das Überschreiten und Ausreizen von Grenzen aller Art ist seit jeher eine Gegebenheit zeitgenössischer Kunstproduktionen. Das Experimentieren mit Dimensionen, mit Materialität, mit Gegensätzen, mit einer Vielfalt an Medien etc. bedarf einer hohen Flexibilität seitens des Raumangebotes und der Ausstattung. Diesen kunstimmanenten Vorgaben muss der Standort uneingeschränkt gerecht werden.
- Barrierefreiheit – die mehrfach angesprochene Willkommensgeste und Niederschwelligkeit des Ortes ist zentraler Bestandteil des Projekts und somit auch des Bauwerks. Das/die Gebäude des neuen Kunst & Kultur-Areals sind sowohl kinder‑, jugendlichen- und familientauglich (befahrbar mit Kinderwagen etc.) als auch für Menschen mit Beeinträchtigung (Menschen mit besonderen Fähigkeiten) uneingeschränkt benützbar.
- Signalwirkung – Die Bedeutung der „Sichtbarkeit“ ist für das Projekt „Alexander Koester“ bzw. das Kunst & Kultur-Areal Klausen unter der Bedingung der Frequenzerhöhung im Stadtraum und der Vorgabe Anziehungspunkt zu sein nicht unerheblich. In Anbetracht der Konkurrenz auf dem Freizeitmarkt sind die Attraktivität des Ortes, nicht zuletzt auch die Sichtbarkeit des Ortes durch eine besondere Hülle/Architektur, ein wohl nicht zu unterschätzender Erfolgscharakter neben einem ansprechenden Veranstaltungsangebot und einer professionellen, serviceorientierten Führung des Ortes.
Die Suche und Prüfung möglicher Standorte für eine erfolgreiche Realisierung des Projekts, führte im Rahmen der Machbarkeitsstudie zu dem im Süden der Stadt gelegenen, derzeit noch als Parkplatz genutzten Grundstück, genannt „Schindergries“.
Im Zuge der Prüfung erwies sich dieses als sehr gut geeigneter Standort für ein Kultur-Projekt, das echte Perspektiven eröffnen und tatsächlichen Mehrwert schaffen soll:
MISSING LINK
Das neue Kunst & Kultur-Areal, realisiert am Schindergries, dockt baulich am Kulturpol Kapuzinerkloster an und verbindet diesen mit der Stadt – eine manifestierte sinnbildliche Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft Klausens.
WEGMARKE
Das neue Kunst- und Kultur-Areal Klausen wird zur sichtbaren, stolzen Wegmarke: von Süden nach Klausen kommend, per Fuß in Richtung Säben unterwegs, per Fahrrad den überregionalen Fahrradweg entlang radelnd.
MEHRWERT
In unmittelbarer Nähe zu bestehenden städtischen Institutionen ähnlichen Auftrags – Kapuzinerkloster mit Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum Dürersaal, Musikpavillon und Festplatz – komplettiert, verdichtet und attraktiviert das Museum den bereits als Ort der Kultur eingeführten Standort sowohl für das ansässige als auch für touristisches Publikum.
TREFFPUNKT
Angeregt durch entsprechende Aufgabenstellungen im Rahmen ihres Jahresprogramms bietet eine flexible „Kulturfläche“ Raum für wechselnde Bespielung, Kunst- und Kulturproduktion: Ein Zusammenspiel von KünstlerInnen, Kindern, BesucherInnen … in temporäre Werkstätten, kreativen „Freiräumen“, …
ERHOLUNG
Mit dem neuen Museum einhergehend: Die Neuplanung des Naturraumes entlang des Tinnebaches. Mit dem Ergebnis von Kunst-Kultur-Natur in wechselseitiger Bereicherung und mit anziehender Wirkung.
CHARAKTER
In Absage an gängige Architektur-Trends geht es dem Museumsneubau nachdrücklich um einen semantischen Brückenschlag.
Ziel ist nicht ein Solitär, sondern eine gelungene Gratwanderung zwischen Inhalt, Funktion und Attraktion. Und so der Gewinn „eines weiteren Stückes Stadt“.
KUNST
Im Sinne der konzeptionellen Vorgaben des Projekts empfiehlt es sich, das „neue Stück Stadt“ sowohl über Architektur als auch über einen dezidiert künstlerischen Zugang zu kreieren. Die aktuellen Arbeiten einer Vielzahl von Kunstschaffenden bieten Grenzgänge der/zur Architektur, etwa Ai Wei Wei (China), Atelier Lieshout (Niederlande), Heimo Zobernig (Österreich). Eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen Kunst & Architektur im Rahmen der Planung des Museums wird dieses im intendierten Sinne „Wirklichkeit werden lassen“.
VERANTWORTUNG
Im Wissen um den ideellen Wert des quasi „letzten“ zentral gelegenen freien Grundstückes im städtischen Raum sei auf das „hohe“ und schöne Ziel des geplanten Projektes verwiesen: ein echtes Angebot für die Klausnerinnen und Klausner und ihre Familien zu sein und gleichzeitig einen bedeutenden Beitrag für die Zukunftsgestaltung Klausens zu leisten.
AUGENHÖHE
Mit einer bewussten Entscheidung stellt es sich Klausen zur Aufgabe, ein Museum zu schaffen, das nicht in erster Linie Kunst-Interessierte adressiert, sondern primär Menschen im Familien- bzw. Eltern-Kind-Kontext anspricht. Das Wissen, dass 45,7% aller Haushalte in Südtirol mit Kindern lebende Paare bzw. alleinerziehende Frauen und Männer sind, legt nahe, ein attraktives Kulturangebot für diese wichtige Zielgruppe zu schaffen. Ein konsequenter Schritt und gleichzeitig ein gesellschaftspolitisches Zeichen.